Daniel Düngel Topthema

Meine Rede zu “Sprachliche Bildung geschieht im Alltag – Sprachförderung im Elementarbereich neu ausrichten”

In der 44. Plenarsitzung des Landtags NRW habe ich zu unserem Antrag

Sprachliche Bildung geschieht im Alltag – Sprachförderung im Elementarbereich neu ausrichten

gesprochen.

Die Debatte im Stream:

 

Die Debatte als Audiomitschnitt und meine Rede aus dem Wortprotokoll des Landtags:

Daniel Düngel (PIRATEN): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lieber Marcel Hafke, ich glaube, Andrea Asch hat das als Lob gemeint vorhin.
(Beifall von den GRÜNEN) .
Das fällt ihr manchmal nicht ganz leicht, aber ich habe es so verstanden. Da kommt immer noch etwas Bissiges hinterher, aber das ist nicht böse
gemeint.
(Heiterkeit)
Bei mir ist es so angekommen.
Ich hatte mir ein paar schöne Sätze aus Delfin 4 herausgesucht. Ich hätte auch ganz viele Begriffe usw. zitieren können. “Heute trinkt das Telefon
einen schlauen Tisch.” Oder: “Wenn die Gabel schläft, springt sie in den Abend.” Und so weiter, und so fort.
Mich hat es nicht gewundert, als vor einigen Jahren meine mittlere Tochter bzw. vor einigen Monaten mein Sohn an Delfin 4 teilnehmen mussten, dass zum Beispiel mein Sohn wir.klich so gar kein Einsehen hatte, auch nur irgendeinen dieser Sätze nachzusprechen oder mit irgendeinem dieser Begrifflichkeiten irgendetwas anzufangen. Bei meinem Sohn hat es dazu geführt, dass er sich komplett verweigert hat. Er hat bei der ganzen Nummer überhaupt nicht mitgemacht, hat keinen Ton gesagt. Die Nummer war dann relativ schnell durch. Sie wissen, wie es dann letztendlich weitergeht.
Wir sind ja schon zu fortgeschrittener Zeit, deshalb fasse ich mich relativ kurz, alldieweil ich mich schon auf Edward Snowden freue. Delfin 4 ist völliger Blödsinn. Ich bin ein bisschen traurig darüber, dass wir diesen Antra9′ nicht schon viel früher vorgelegt bekommen haben, spätestens im September, als wir die Aussprache zur Großen Anfrage hatten, hätte dieser Antrag schon kommen können, damit das auf den Weg hätte gebracht werden können.
Frau Kollegin Scharrenbach, ich hatte ein bisschen die Hoffnung gehabt, dass es Konsens in diesem Hause wäre, dass diese Delfin-4-Nummer, also die Sprachstandserhebung, einmal vorsichtig gesagt, eben nicht ihre Wirkung zeigt. Ich bin insofern schon überrascht, dass Sie doch . weitgehend daran festgehalten haben. Aber das ist Ihr gutes Recht. Ich bin gespannt, wie wir damit in der weiteren Debatte im Ausschuss umgehen werden.
Viel spannender finde ich den Teil der Sprachstandsförderung, die Frage, wie wir damit umgehen, welche Lösungen wir für die Kinder finden, die tatsächlich unsere Hilfe brauchen, die die Hilfe der Erzieherinnen und Erzieher brauchen, die wirklich fachliche Unterstützung brauchen, um sich sprachlich weiterzuentwickeln, und wie wir die Erzieherinnen und Erzieher in diesen Prozess einbinden. Das sind diejenigen, die sich ein gutes Bild über die Kinder in den Kitas verschaffen können oder die ein präzises Bild von den Kindern haben. Wir müssen auch schauen -das ist eben auch schon angesprochen worden -, wie die Tagespflege mit einbezogen werden kann.
Der SPD-Antrag greift einiges davon auf. Auch der FDP-Antrag geht in
eine durchaus sinnvolle Richtung. Über die einzelnen Punkte, die
unterhalb des ersten Beschlussfassungspunktes aufgeführt sind, kann
man sich sicher streiten. Ob man eine Überprüfung eines neuen Verfahrens dadurch schon e,inengen muss, weiß ich nicht. Ich freue mich jedenfalls auf die Beratung.
Einen kleinen Hinweis kann ich mir an der Stelle in Richtung der Landesregierung und von Frau Ministerin Schäfer nicht ersparen. Wenn wir sehen wollen, was die Erzieherinnen und Erzieher damit zu tun haben, welche zusätzlichen Aufgaben auf diese zukommen, dürfen wir nicht vergessen, dass diese Fachkräfte in den Kitas schon viel zu tun haben. Wir müssen sie an anderer Stelle dann entlasten oder das Personal entsprechend aufstocken. Ich bin gespannt auf die Beratungen, auf die ich mich freue. In dem Sinne einen schönen Abend.
(Beifall von den PIRATEN)
Präsidentin Carina Gödecke: Vielen Dank, Herr Kollege Düngel.